Pflegers Struggle

Erschöpfung, Burn-out, Depression: Was uns Pflegekräfte krank macht

13,99 €*

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Produkttyp
ISBN: 978-3-7459-2393-3
Autor*in: Metin Dogru, Heike Haupt
Produktform: epub
Seitenzahl: 224
Erscheinungstermin: 17.09.2024

Pflegekräfte sorgen sich um das Wohl ihrer Patienten, aber wer sorgt sich eigentlich um die Pflegenden? Schichtdienst, Schlafmangel und Unterbesetzung auf den Stationen verursachen hohen Stress – und der macht krank! Metin Dogru kennt die hohe Belastung aus eigenem Erleben, er erzählt offen, wie er selbst psychisch erkrankte – und wie er den Weg aus dem Tief herausfand und bis heute dagegen ankämpft. Sein Buch legt die Missstände offen, aber es ist auch eine Ermutigung für alle Pflegenden, gut für sich selbst zu sorgen, damit sie ihren Beruf auch weiterhin lieben können.

Metin Dogru, geboren 1996, hat türkische sowie russische Wurzeln und wuchs in Baden-Württemberg auf. Im Jahr 2016 begann er seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Nach dem Examen verschlug es ihn zunächst in die Notaufnahme und dann auf die Intensivstation einer Kinderklinik, mittlerweile arbeitet er aber in vielen verschiedenen Fachrichtungen. Auf TikTok und Instagram teilt er als @metinlevindogru lustige und berührende Geschichten aus seinem Berufsalltag. Metin lebt heute in Köln.

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December 17, 2024 12:44

Psychische Belastungen im Pflegeberuf: Ein Aufruf zur Veränderung

Inhalt: ----------------- "Und genau darum geht es in diesem Buch. Was läuft schief in deutschen Krankenhäusern, dass die Pflegekräfte so häufig an psychischen Erkrankungen leiden? Welche systemischen Mängel gibt es, und was können wir dagegen tun? Was muss sich im System ändern? Wo muss sich unser Bewusstsein ändern, und gibt es etwas, was wir Pflegekräfte selbst tun können?" [...] "Es wird Zeit, dass wir offen darüber sprechen, was schiefläuft und was wir besser machen müssen – als Institutionen, als Gesellschaft und als Gemeinschaft der Pflegenden. Damit ist es mir sehr ernst. Dennoch müsst ihr keine Angst haben, dass dieses Buch ein einziger Aufschrei sein wird. Ihr kennt mich ja und wisst: Unterm Strich liebe ich meinen Beruf, und ich finde in allen verrückten Situationen auch immer etwas zu lachen. Ihr seid herzlich eingeladen, das auch zu tun." (S. 11f.) Pfleger und Influencer Metin Dogru schreibt in seinem zweiten Buch über mentale Herausforderungen von Pflegekräften und legt damit den Finger in eine der Wunden unseres Gesundheitssystems. Er zeigt auf, warum neben Fachkräftemangel der Pflegeberuf zusätzlich durch Mobbing, Generationenkonflikt sowie zu wenig Beachtung psychischer Belastung der Mitarbeitenden erschwert wird und skizziert mögliche Lösungsansätze. Mein Eindruck: ----------------- "Es gab einfach sehr viele Auszubildende, die schon während der Kindheit mit den unterschiedlichsten Problemen gekämpft hatten, doch eins war ihnen allen gemeinsam: der Wunsch, etwas zum Besseren zu verändern. Anderen Menschen bei deren Problemen zu helfen, weil man selbst erfahren hatte, dass es zu wenige Menschen gab, die einem wirklich helfen wollen oder können. Zumindest ist das meine Erklärung dafür, dass es in unserem Beruf so viele Menschen mit einer schmerzvollen Vergangenheit gibt. Eine andere Theorie besagt, dass gerade Menschen mit schlechten Erfahrungen im Leben sich ein Umfeld suchen, in dem es andere – die Patienten – gibt, denen es noch viel schlechter geht." (S. 17f.) Ich kannte den Autor und Influencer noch nicht, da ich auch wenig in sozialen Netzwerken aktiv bin. Daher habe ich das Buch ohne eine besondere Erwartungshaltung gelesen. Ich habe als Angehöriger von pflegebedürftigen Personen schon einige Pflegekräfte kennenlernen dürfen und wollte mir einen "Insiderblick" verschaffen. Überrascht hat mich der sehr offene und vor allem persönliche Erfahrungsbericht. Der Autor hat selbst in seiner Jugend sowie in seiner Ausbildung Ausgrenzung erfahren und ist an Depressionen erkrankt. Er schildert seine Gefühle, Erfahrungen und daraus gewonnenen Erkenntnisse, verliert dabei aber nie den Blick für das große Ganze. Nach vielen Gesprächen mit Kollegen erzählt er hier die extremsten Fälle als Beispiele und in anonymisierter Form. Zwar war mir bekannt, dass medizinisches Personal häufig an Suchterkrankungen oder psychischen Probleme leiden, aber dies in der Praxis vor Augen geführt zu bekommen, hat mir noch mal mehr die Augen geöffnet. Gleichzeitig hat mich beeindruckt, mit wie viel Leidenschaft er und seine Kollegen trotz allem ihren Beruf weiter ausführen. Ich hoffe, dass viele dieses Buch lesen und wachgerüttelt werden, vor allem Politiker und die Leiter von Pflegeeinrichtungen. Denn es muss sich dringend etwas ändern zum Wohl für uns alle! Neben den emotionalen Schilderungen ist es Herrn Dogru auch gelungen, die Unterschiede der einzelnen Erkrankungen wie z. B. Burn-out, Depressionen, Angststörungen, Essstörungen etc. sachlich zu erläutern. Abgerundet wurde das Gesamtbild durch einen psychologischen Wegweiser für Betroffene mit Angabe von Quellen zur weiteren Information und Beratung. Fazit: ----------------- Aufklärendes und aufrüttelndes Buch über die Problematik von Pflegekräften - sollte jeder lesen!

October 5, 2024 06:46

Zwischen Depression und Schichtdienst

Pflegers Struggle, Erschöpfung, Burn-out, Depression: Was uns Pflegekräfte krank macht von Metin Dogru ist ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht des Autors, der selbst unter Depressionen leidet. Eine Erkrankung, die bereits in seiner Ausbildungungszeit zum Gesundheits- und Krankenpfleger diagnostiziert wurde. Neben persönlichen Erlebnissen schildert der Autor hier auch einige Erfahrungen seiner Kolleginnen. Des weiteren geht Metin Dogru noch auf die Themen Burn- Out, Angststörungen und Drogenkonsum im Pflegeberuf ein. Hauptgründe für die psychischen Erkrankungen sind dabei Stress, Überlastung, Belastungen durch Schichtdienst, körperliche und mentale Belastung, mangelnde Anerkennung und vorallem auch Mobbing. Besonders anschaulich wird dargestellt, wie bereits Pflegekräfte in Ausbildung unter der jetzigen Situation leiden. Aufgelockert wird das ganze durch Anekdoten seiner TikTok-Figur Schwester Rabiata, die für mich leider nicht immer passend waren. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, locker und fesselnd, auch wenn sich manche Thematiken wiederholen. Pflegers Struggle ist ein Buch, das nochmal verdeutlicht, wie anstrengend und anspruchsvoll die Tätigkeit im Gesundheitssystem, insbesondere als Krankenpfleger bzw. Krankenpflegerinnen in Krankenhäusern ist.